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plomroma

Spielbergs "Catch Me If You Can" handelt von einem jungen Hochstapler aus bescheidenen Verhältnissen, der im großen Stil Scheckbetrug betreibt und sich sich fälschlicherweise als Lehrer, Airline-Pilot, Arzt ausgibt. So wie der Film es darstellt, geschieht der Scheckbetrug auf Kosten großer Unternehmen, und die Amtsanmaßungen greifen die sozialen Perks und Honorare der jeweiligen Uniformen ab, ohne dass der Protagonist fremdgefährdend z.B. rummedizinern würde (er delegiert geschickt jede Entscheidung an qualifizierte Untergebene). Gar nicht so einfach, da filmmoralisch die Jagd auf ihn durch einen FBI-Antagonisten zu legitimieren. Das Drehbuch muss einen ziemlich drögen (und wohl gänzlich hinzuerfundenen) "seine Eltern haben ihn vernachlässigt, also hat er da emotional was auszugleichen"-Plot konstruieren, um seine Gaunereien zumindest psychologisch zu problematisieren – und der Gefangennahme durchs FBI eine heilsame, weil ersatzväterliche Funktion zuzuspielen. Der finale Hohn ist das "happy end", dass der besiegte Gauner sein Heil darin findet, mit seiner Expertise den Behörden und Unternehmen bei der Jagd nach anderen Underdogs zu helfen, die es seinem früheren Selbst gleichtun.
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